100 Jahre
Kanarienzucht- und Vogelschutzverein 1911 Coburg e.V.
Jubiläen sind Anlässe, um Rückblick zu halten, aber auch den Standpunkt in der Gegenwart zu bestimmen und in die Zukunft zu schauen.
Dazu passt auch folgendes Sprichwort:
„Wer nicht weiß woher er kommt, findet auch nicht den Weg in die Zukunft“
Das Vereinswesen in der Vogelliebhaberei begann im 18. Jahrhundert. Aber erst um die Jahrhundertwende wächst das Interesse und damit die Praxis an der Vogelzucht allgemein. Im aufstrebenden Industriezeitalter wird für viele Menschen die Beschäftigung mit Vögeln, ob Reisesport mit Tauben oder Kanarienzucht, ein willkommener Ausgleich zum schweren Broterwerb. Bedenken wir, dass für Bergleute unter Tage wie für Hüttenarbeiter die Schicht zwölf Stunden dauerte. Maloche war Knochenarbeit, die an die Substanz ging. Da war man froh, sich bei seinen Tieren erholen zu können. Kanarienzucht war aber nicht nur Liebhaberei der kleinen Leute, sondern auch das Bürgertum fand Reiz und Spaß an der Sache. Bis heute stellt Vogelzucht eine schöne und sinnvolle Tätigkeit für alle Altersstufen dar.
Insider wissen längst, dass die Haltung von Tieren, ihre Pflege und vor allem Züchtung mehr sind. Beständigkeit, Ausdauer, Geduld und Mitgefühl sind Menschentugenden, die jeder braucht, der sich dem Mitgeschöpf Tier verschrieben hat. Er ist täglich gefordert, ob er Zebrafinken, Kanarien, Wellensittiche oder Schafe, Rinder, Pferde zu versorgen hat. Man muss es nur mit Liebe und Begeisterung tun. Deshalb ist es auch zweitrangig, in welche Preisklasse aus finanzieller Sicht die Pfleglinge gehören. Ein Bub oder ein Mädchen kann sich an seinem Japanischen Mövchen ebenso begeistern und freuen wie der Scheich oder Baron an seinen millionenschweren Vollblutrennpferden. Freude und Beglückung keimen und wachsen von innen!
Im Trend dieser vorgeschichtlichen Entwicklung wurde der Grundstein unseres Vereins gelegt.
Fünf Vogelliebhaber trafen sich Anfang Februar 1911. Nachfolgend das Protokoll dieser Gesprächsrunde:
„Zusammenkunft zur Beredung über Gründung eines Kanarienzucht-Vereins zu Coburg.”
Da nun schon öfters der Wunsch laut geworden war, in hiesiger Stadt einen Kanarienzuchtverein zu gründen, sollte dieser nun in Erfüllung gehen. Herr Alex Hoffmann, welcher reges Interesse an der Sache zeigt, sprach deshalb mit einigen Herren, und mehrere folgten geneigt einen Verein zu gründen. Zu dieser Unterredung versammelten sich nun die Herren
Alex Hoffmann Karl Fiedler Karl Borneff August Schober Rudolf Fendel
in der Gastwirtschaft Oberender, Spitalgasse Nr. 21, und wurde nun diese Abgelegenheit rechtlich gesprochen. Es wurde beschlossen in 14 Tagen eine Versammlung bezugs Beredung der Statuten einzuberufen.
Schluß 11 Uhr.“
Am 15. Februar 1911 war es dann soweit, der Kanarienzucht- und Vogelschutzverein 1911 Coburg wurde gegründet. Seine Bedeutung bestand darin, die Züchtung der edlen Harzer Roller zu fördern und zu pflegen. Eine weitere besondere Aufgabe war der Schutz wildlebender Vögel. Jahrzehntelang wurden in und um den Stadtbezirk Nist- und Futterhäuschen aufgestellt, wofür hohe Beträge aufzubringen waren.
Im Protokollbuch ist über die Gründungsversammlung folgendes niedergeschrieben:
„2. Sitzung bzw. Gründung des Vereins!
Am 15. Februar fand nun in dem Restauration Reißenweber Steinweg diese Versammlung statt und waren anwesend die Herren Karl Borneff, Rudolf Fendel, Karl Fiedler, August Schober und Alex Hoffmann.
In dieser Versammlung wurde beantragt, den neuen Verein Kanarienzucht- und Vogelschutzverein zu benennen, was einstimmig als richtig befunden wurde. Nach dieser Erledigung wurde die Mitglieder ersten und zweiten Vorsitzenden, des Kassierers, des Schriftführers und des Inventurvorstands vorgenommen, und zwar
Herr Alex Hoffmann I. Vorsitzender Herr Karl Fiedler II. Vorsitzender Herr Karl Borneff Kassierer Herr Rudolf Fendel Schriftführer Herr August Schober Inventurwart
welche die Wahl dankend annahmen. Es kommen dann die Statuten zur Besprechung, welche einstimmig genehmigt wurden.
Herr Alex Hoffmann versprach solche abzuschreiben betreffs vorwiegend an die Behörde einzureichen. Als Beitrag soll erhoben werden: Für Eintritt 2 Mark, für Monatsbeitrag 30 Pfennig, was Zustimmung fand. Ferner hatte Herr Alex Hoffmann die Liebenswürdigkeit einige seiner Preisvögel mitzubringen, welche durch ihre guten Leistungen großen Anklang fanden. Eine weitere Versammlung soll in 14 Tagen stattfinden.
Schluß 11 Uhr.“
Die Zeit nahm ihren Lauf: Der Erste Weltkrieg begann und mit ihm kamen die Probleme. Futter und Lebensmittel wurden knapp. Die aktiven Züchter wurden zum Kriegsdienst eingezogen. Das Vereins-leben kam erstmals zum Erliegen. Kurz nach dem Krieg wurde der Verein als „Kanaria Coburg“ wieder ins Leben gerufen. Ab 1924 führte Christian Öckler den Vorsitz, bis er einem kommissarischen Leiter des Dritten Reiches das völlig unpolitische Zepter übergeben musste, das später Hans Hirschberger übernahm und bis 1937 führte.
Von 1937 bis 1958, 21 Jahre lang, leitete Heinrich Barnickel umsichtig den Verein. Vom Tiefstand, durch den Ersten Weltkrieg bedingt, bis zum Höhepunkt jener 50er Jahre.
Vogelstimmenwanderung
1. Vors. Heinrich Barnickel an der Spitze seiner Vöglerschar.
Lockpfeife
Alle lauschten gespannt dem Lieder der Lockpfeife.
Der Coburger Verein gehörte vor dem letzten Krieg dem Thüringer-Fränkischen Bund an, wurde aber am 21. März 1951 Mitglied des Bayerischen Landesverbandes und gleichzeitig Mitglied des Deutschen Kanarienbundes, dem heute ca. 9.000 Vogelzüchter angehören. Im Vereinslokal „Zum Landestheater“ wurde am 3. März 1951 laut Protokoll beschlossen, den Vereinsnamen, der bei der Gründung festgelegt wurde, wieder zu übernehmen: Kanarienzucht- und Vogelschutzverein 1911 Coburg. Im selben Jahr wurde im Gasthof „Bären“ die erste Fränkische Interessengemeinschafts-Ausstellung der Gesangskanarienzüchter durchgeführt. Von dort aus wechselte man ins neue Vereinslokal Herzogsgaststätte „Zum Maulaffen“ im Zinkenwehr. 1958 wurde wiederum ein Umzug in die „Cortendorfer Bierstube“ in die Steingasse notwendig. Zu dieser Zeit übernahm Fritz Hartung die Vereinsführung. Mit ihm wurde im November 1961 in der Brauereigaststätte in Cortendorf das 50jährige Vereinsjubiläum begangen, verbunden mit der Ausrichtung der Fränkischen Meisterschaft.
Ansprache
Jubiläumsansprache des 1. Vorsitzenden Fritz Hartung
Stargast
Der Stargast des Abends Jacki Bügler (Landestheater)
Bayerischer Vizemeister
Zuchtjahr 1961 in der Sparte Gesangskanarien Albin Heublein
Königliche Hoheit
Herzogin Viktoria Adelheid im Gespräch mit dem 1. Vors. Fritz Hartung
In diesem Lokal wurde 1962 auch die Bayerische Meisterschaft unter der Schirmherrschaft Ihrer Königlichen Hoheit Herzogin Viktoria Adelheid ausgetragen. Somit war wohl der Höhepunkt jener Jahre überschritten.
Im Jahre 1964 hatte sich nicht nur das vielzitierte Wirtschaftswunder bemerkbar gemacht, es begannen auch die Lokalprobleme in Coburg. Kanarienvögel als Stubenvögel fanden fast keine Abnehmer mehr, denn die Massenmedien wurden immer attraktiver. „Das Vereinsleben hat sehr nachgelassen; die Versammlungen werden nur noch von 3 bis 4 Mitgliedern besucht“, das waren die Klagen des Vorsitzenden in seinem Jahresbericht 1966.
In der Versammlung am 2. Mai 1967 hieß es im Protokoll:
„Nachdem nun das Vereinswesen fast eingeschlafen ist, Interesselosigkeit in der züchterischen Vereinsarbeit vorherrschend ist, taucht immer wieder die Frage der Auflösung auf.
Eine Absprache der noch verbleibenden 4 aktiven Mitglieder bringt vorläufig folgende Festlegung: Der Verein bleibt bestehen. Die aktiven Züchter Rut und Walter Lex, Marktzeuln, und Elli und Albin Heublein, Redwitz, führen in eigener Regie sowie eigner Kosten auf den Namen des Vereins Prämierungen durch.“
Am 3. Januar 1969 hatte der 1. Vorstand Hartung wiederum den Rest der Coburger Vereinsmitglieder eingeladen. Er legte bei dieser Versammlung sein Amt als 1. Vorsitzender nieder und empfahl, den Verein aufzulösen. Die Anwesenden waren jedoch anderer Ansicht und kamen zu folgendem Beschluss:
„An eine Auflösung wird nicht gedacht, solange noch 3 Züchter zum Verein stehen. Die Vereinsarbeit wird auf Zeit stillgelegt. Die Mitgliedschaft bleibt bestehen und die Beiträge ruhen während der Stilllegungszeit. Die aktiven Züchter werden beim Nachbarverein Kulmbach bis auf weiteres die Gastfreundschaft in Anspruch nehmen.“
Nach 2jähriger Gastzeit in Kulmbach hatten die aktiven Züchter wieder eine eigene Vereinsbetreuung versucht. Es blieb leider nur ein Versuch.
So stand 1974 der letzte Rest der Coburger Kanarienzüchter vor der Notwendigkeit, die züchterische Betreuung nochmals in Anspruch zu nehmen, nachdem der älteste aktive Züchter und Betreuer, Albin Heublein, aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. Er übergab die Unterlagen des Vereins an unseren Zuchtfreund Claus Wenzel mit der Bitte, die ruhenden Akten zu verwahren.
Schon ein Jahr später, am 4. Oktober 1975, trafen sich die ehemaligen und übriggebliebenen Vogelzüchter des Coburger Vereins in der Gastwirtschaft „Kaiser“ in Dörfles-Esbach zu einer Wieder-Gründungsversammlung. An dieser Zusammenkunft nahmen teil: Marga und Claus Wenzel, Herbert Roos, Emil Knothe und Gottfried Zimmer. Sie beschlossen, die Vereinsarbeit wieder aufzunehmen. Der bisher nur aus Gesangskanarienzüchtern bestehende Verein sollte nun für alle Sparten der Vogelliebhaberei geöffnet werden.
Es wurde eine Vorstandschaft, zunächst nur für das 1. Jahr, gewählt:
- 1. Vorsitzender Emil Knothe
- 2. Vorsitzender Gottfried Zimmer
- Kassierer Herbert Roos
- Schriftführer Claus u. Marga Wenzel
Bereits bei der 2. Zusammenkunft am 1. November 1975 trat der Kassierer Herbert Roos freiwillig zurück um das Amt für Hans Härtelt freizumachen. Außerdem wurde als Monatsbeitrag 1,00 DM beschlossen.
Die ersten zwei Treffen wurden im Gasthaus „Zum Bierfaß“ abgehalten. In der Zwischenzeit wurde im „Weißen Ross“ in der Judengasse ein Vereinslokal gefunden.
Zum Jahresbeginn 1976 wurde bei der Jahreshauptversammlung nach Rücktritt des 1. Vorsitzenden Emil Knothe aus gesundheitlichen Gründen eine ordentliche Vorstandschaft gewählt. Gottfried Zimmer, der sich neben anderen stark für die Wiederaufnahme der Vereinsarbeit engagierte, wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt, neben ihm als 2. Vorsitzenden Claus Wenzel, Schriftführerin Marga Wenzel und Kassierer Hans Härtelt. Bei dieser Versammlung waren bereits 14 Mitglieder anwesend und mit frischem Mut konnte mit der Vereinsarbeit begonnen werden. Die schon zur Tradition gewordene Vogelstimmerwanderung wurde wieder aufgenommen und lange Jahre durchgeführt.
Vorstandschaft des Jahres 1976
( v.l.n.r.)
Claus Wenzel (2.Vors.)
Marga Wenzel ( Schriftführerin)
Gottfried Zimmer ( 1.Vors.)
daneben seine Ehefrau Loni
Noch im selben Jahr, im November 1976, wurde bereits die erste Prämierung aller Sparten abgehalten. Im Dezember folgte eine Busfahrt zur Bayerischen Meisterschaft nach München, auf der schon Coburger Züchter ausstellten und gute Plätze belegten.
Der erste öffentliche Auftritt war 1977 zur 75jährigen Jubiläumsschau der Coburger Kleintierzüchter in der Angerturnhalle. Mit einem eigens für diese Veranstaltung angefertigten Handzettel „Wir stellen uns vor“, wurde der Verein präsentiert. Für diese Schau wurden von den Züchtern auch 5 neue Volieren gebaut.
DKB-Präsident
Willi Hefele, Nürnberg.
Als Preisrichter unserer Schau in Scheuerfeld.
Am 12. November 1977 wurden in Betriebsräumen in Scheuerfeld schon mehr als 100 Vögel von Preisrichter Hefele, Nürnberg, gerichtet. Der züchterische Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, denn bei den Bayerischen Meisterschaften in Roth holte sich Marga Wenzel den Vizemeistertitel bei den Gesangskanarien.
Bayer. Vizemeisterin Marga Wenzel
Bei der Siegerehrung mit dem DKB-Präsidenten
Willi Hefele und Schatzmeister Ulrich Hirschmann
Im Januar 1978 musste wegen des Pächterwechsels das Vereinslokal in die Gastwirtschaft „Hohenfels“ verlegt werden. Neben der züchte-rischen Tätigkeit lief 1978 außerdem eine Nistkastenaktion an, deren Erlös für die Deutsche Krebshilfe bestimmt war. Nach Ende dieser Aktion konnte die stolze Summe von 1600 DM überwiesen werden.
In der Jahreshauptversammlung im Januar 1979 legte der 1. Vorsitzende aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder und versprach, den Verein auch weiterhin tatkräftig zu unterstützen und dem neugewählten Vorstand Herbert Reinhold zur Seite zu stehen.
Vorstandschaft des Jahres 1979
Roland Wolf (Kassierer)
Claus Wenzel (2. Vors.)
Herbert Reinhold (1. Vors.)
Marga Wenzel (Schriftführer)
Sämtliche Gesangsprämierungen der Jahre 1979 bis 1981 wurden in Scheuerfeld durchgeführt, verbunden damit waren Gesangsvor-führungen, die die jeweiligen Preisrichter veranstalteten. Für alle anderen Sparten fand die Ausstellung 1980 und 1981 in Michelau statt.
Im Jahr 1979 zählte der Coburger Verein zu den Gründungsmitgliedern der „Interessengemeinschaft Fränkischer Vogelzüchter“. Seit diesem Zeitpunkt ist er auch immer mit engagierten Mitgliedern im dortigen Vorstand vertreten.
Im Oktober 1980 beteiligte sich der Verein an der Ausschmückung der Lokalschau der Kleintierzüchter in Ahorn mit Vogelmaterial.
Die Fränkische Meisterschaft der Gesangskanarien konnte am 20. November 1982 in den Räumen des Falkenheims in Triebsdorf durchgeführt werden.
1983 konnte der Verein zum ersten Mal im Vereinsheim der Klein-tierzüchter Creidlitz eine größere Prämierung mit Preisrichter Rotzek abhalten.
Der eigentliche Höhepunkt der Vereinsgeschichte dürfte wohl das Jahr 1984 gewesen sein. Unter Anleitung von Claus Wenzel bauten einige Mitglieder in wochenlanger Kleinarbeit Ausstellungsvitrinen. Diese fanden in der ersten öffentlichen Vogelschau des Vereins am 13./14. Oktober 1984 mit Erfolg und Anerkennung ihren ersten Einsatz.
Vitrinen
Die neugebauten Vitrinen fanden bei ihrem ersten Einsatz uneingeschränkten Beifall und große Anerkennung von allen Besuchern und Ausstellern.
Mit dem Jahr 1986 begannen die erforderlichen Vorarbeiten für das 75jährige Vereinsjubiläum. Für die Übernahme der Schirmherrschaft konnte Herr Oberbürgermeister Karl-Heinz Höhn gewonnen werden.
Durch die wachsende Mitgliederzahl war das Vereinslokal zu klein geworden und ein erneuter Wechsel war notwendig. Durch die freundliche Aufnahme des Kleintierzuchtvereins Creidlitz, in seinen Räumen eine öffentliche Vogelschau durchzuführen, bot sich der Lokalwechsel direkt an.
Durch die Amtsabgabe des Kassierers wurde zu dieser Zeit eine vorzeitige Wahl notwendig. Wegen seiner vortrefflichen Sach-kenntnisse und der aktiven Vereinsarbeit wurde Franz Reichhold gewählt. Er konnte bereits 1985 seine Tätigkeit bei der Durchführung der öffentlichen Schau durch die Ausgestaltung des Kataloges unter Beweis stellen. Herr Bürgermeister Forkel hatte die Schirmherrschaft bei dieser Schau übernommen und die Veranstaltung eröffnet. Die Frauen der Züchter sorgten für selbstgebackenen Kuchen und trugen mit Blumenarrangements zur Ausschmückung der Veranstaltung bei.
Der Mitgliederstand betrug zum Jahresende 35 Personen.
Jubiläumsschau
11./12. Oktober 1986
Mit dem Jahr 1986 begannen die erforderlichen Vorarbeiten für das 75jährige Vereinsjubiläum. Für die Übernahme der Schirmherrschaft konnte Herr Oberbürgermeister Karl-Heinz Höhn gewonnen werden.
Eröffnung der Jubiläumsschau
(v.l.n.r.:)
Gottfried Zimmer, Monika u. Herbert Reinhold,
Schirmherr OB Höhn, Marga Wenzel, Marion Kretz,
Brigitte Reichhold, Hildegard Dörr, Franz Reichhold
Wiedergründer unseres Vereins
Durch den 1. Vorsitzenden Herbert Reinhold:
Claus und Marga Wenzel
sowie Gottfried Zimmer.
Bayer. Vizemeister im Jubiläumsjahr 1986
Sparte Gesangskanarien
(v.l.n.r.)
1. Vors. Herbert Reinhold,
Vors. Claus Wenzel,
und der Bayer. Vizemeister Helmut Dörr.
Es folgten im jährlichen Wechsel mit unseren Zuchtfreunden aus Michelau offene Meisterschaften.
Die wohl einschneidensten Veränderungen in der Geschichte des Vereins erfolgten im Jahr 1987. Im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 1. August 1987 wurde eine neue Vor-standschaft gewählt. So standen nun als
1. Vorsitzender Franz Reichhold
2. Vorsitzender Horst Kretz
Kassierer Helmut Dörr
Schriftführer Wolfgang Matthe
den Coburger Vogelzüchtern als Führungsmannschaft vor.
Unser Mitgliederstand betrug zu diesem Zeitpunkt 37 Personen.
Führungsmannschaft
(v.l.n.r.:)
Horst Kretz,
Helmut Dörr,
Wolfgang Matthe
und Franz Reichhold
In der Mitgliederversammlung vom 7. November 1987 wurde eine neue Satzung und Geschäftsordnung verabschiedet. Damit war es gelungen, die Ziele und Aufgaben innerhalb des Vereins umfassend schriftlich zu fixieren.
Auch war in diesem Jahr wieder ein Umzug in ein neues Vereinslokal notwendig. Nachdem uns die Creidlitzer Kleintierzüchter plötzlich und völlig überraschend vor die Tür setzten, war es dem neuen 1. Vorsitzenden Reichhold schnell gelungen mit dem Gasthaus Rose, Grub am Forst, Ersatz zu finden.
Am 8./9. Oktober 1988 veranstalteten wir im Saal der Gaststätte Rose, Grub am Forst, unsere 1. Offene Coburger Meisterschaft unter der Schirmherrschaft des damaligen stellvertretenden Landrates, unseres geschätzten Karl Zeitler.
Eröffnungsrunde
1. Offenen Coburger Meisterschaft
am 8./9. Oktober 1988 im Saal
unseres Vereinslokals, Gasthaus Rose,
Grub am Forst
Ein weiterer entscheidender Einschnitt in der Vereinsgeschichte war der Umzug unserer Schau nach Rödental in die Domänenhalle. Dort konnten wir erstmals am 13./14. Oktober 1990 Züchter aus dem wiedervereinigten Deutschland zur gemeinsamen 2. Offenen Coburger Meisterschaft begrüßen. So stellten dort neben den Züchtern aus Franken, Vogelfreunde aus Thüringen und Sachsen-Anhalt ihre Vögel zur Bewertung vor.
Am 2. März 1991 wurde nach Verabschiedung der modifizierten Satzung der Verein ins Vereinsregister beim Amtsgericht Coburg eingetragen und trägt seitdem den Vereinsnamen
Kanarienzucht- und Vogelschutzverein 1911 Coburg e.V.
Zeitgleich wurde beim Finanzamt Coburg die Gemeinnützigkeit beantragt, die wir seit diesem Zeitpunkt ununterbrochen besitzen.
Als Höhepunkt im Jahr des 80jährigen Vereinsjubiläums wurde dann vom 30. Oktober bis 3. November 1991 die 13. Fränkische Meister-schaft in der Domänenhalle in Rödental unter der Schirmherrschaft von Landrat Karl Zeitler ausgerichtet.
Eröffnungsreden zur 13. fr. Meisterschaft
30. Oktober bis 3. November 1991
in Rödental, Domänenhalle,
mit Schirmherr Landrat Karl Zeitler,
Bürgermeister Günter Lesch,
1.Vors. Franz Reichhold und
1.Vors. der IG-Franken
Christian Schabauer.
Blick in die Schau am Richttag
Mit den Preisrichtern bei ihrer verantwortungsvollen Arbeit.
Im Vordergrund Alois Graf (Schatzmeister des BLV),
dahinter Siegfried Petschik und Bernhard Wittmann.
Im Rahmen des Kommersabends konnten durch Schirmherrn Oberbürgermeister Norbert Kastner, Coburg, zahlreiche verdiente Mitglieder ausgezeichnet werden.
Übergabe des Ehrenbandes
für unseren Wimpelständer durch den Spender
1. Vorsitzenden Franz Reichhold mit 2. Vorsitzenden Horst Kretz
und dem Schirmherrn, dem Oberbürgermeister der Stadt Coburg, Herrn Norbert Kastner.
Ehrung verdienter und langjähriger Vereinsmitglieder:
(v.l.n.r.) Franz Reichhold, Horst Hein, Oberbürgermeister Norbert Kastner, Marion Kretz, Frank Geiger, Hildegard Dörr, Rudi Tusch, Claus Wenzel, Horst Kretz, Helmut Dörr
Ehrung des Bayerischen Vizemeisters Frank Geiger (links) und des Bayerischen Meisters Stephan Schmiedel (rechts) durch den 1. Vors. Franz Reichhold
Die folgenden Jahre brachten unter Mithilfe engagierter Mitglieder einen damals nicht zu hoffenden Aufschwung. So konnte sich der Verein vor allem durch seine öffentlichen Vogelschauen bestens in der Öffentlichkeit präsentieren. Seitdem wurden sieben Offene Coburger Meisterschaften sowie fünf Fränkische Meisterschaften (in den Jahren 1991, 1997,1998, 2005 und 2007) durchgeführt.
Letztmalig konnte am 26. November 1993 eine eigene Vereins-meisterschaft der Sparte Gesangskanarien im SPD-Heim Ahorn ausgerichtet werden.
Als sichtbarer Erfolg steigerte sich der Mitgliederstand im Jahr 2001 auf 81 Personen. Auch der Alterskegel lässt uns für die nähere Zukunft keinesfalls schwarzsehen. Inzwischen konnten Rudi Tusch, Claus und Marga Wenzel zu Ehrenmitgliedern ernannt werden.
Das Vereinsvermögen, besonders durch die finanziellen Erträge bei den Ausstellungen, hat sich bestens entwickelt. Dadurch war es möglich, erhebliche Investitionen für das Inventar zu tätigen.
Eröffnung 19. Fränkische Meisterschaften
Die Eröffnung der Fränkischen
Meisterschaften am 1./2. November 1997
Fischbrötchenessen
„das ominöse Fischbrötchenessen“
während des Richttages am 31.10.1997
Katalogbauer
zur Abkühlung im Treppenhaus zum Jugendzentrum,
und draußen regnet es.
Oktober 1998 (irgendwann spät nachts)
Blick in die Schau
zur 20. Fränkischen Meisterschaft
24./25. Oktober 1998
in der Rödentaler Domänenhalle.
Pokaltisch
vor der Ehrung der Fränkischen Meister
und Vizemeister anlässlich der
1. Fränkischen Meisterschaften
24./25. Oktober 1998
Züchterisch hat sich in diesen Jahren einiges im Verein geändert. So waren zunächst die Kanarienzüchter die Stütze des Vereins. Heute kann festgestellt werden, dass vor allem die Züchter von Papageien und Sittichen das Groß der Engagierten stellt.
So haben in den neunziger Jahren sowie bereits auch im neuen Jahrtausend die Coburger Vogelzüchter unseren Verein bei den verschiedensten überregionalen Meisterschaften, sei es im BLV, im DKB sowie bei AZ-Landes- und Bundesschauen bestens vertreten. Die dort errungenen Meistertitel zeugen von hohem Leistungsstand der Vereinsmitglieder. Beispielhaft seien nur der Deutsche Meistertitel für Franz Reichhold, der Deutsche Vizemeistertitel für Ulrich Bätz (beide errungen im Januar 2000 in Bad Salzuflen), der Bayer. Meistertitel für Stephan Schmiedel (1991), sowie die Bayer. Vizemeistertitel für Albin Heublein (1961), Marga Wenzel (1977), Helmut Dörr (1986) und Frank Geiger (1991) genannt. Sowie AZ-Landessieger Udo Rebhan (1996, 1997, 1998 und 2001), Klaus Gernlein (1997 und 2002), Marco Groeger (2000) und Franz Reichhold (2000).
Deutsche Vizemeister
Ulrich Bätz und der Deutsche Meister
Franz Reichhold
Gesellschaftliche Höhepunkte der vergangenen rund 2 Jahrzehnte waren die sommerlichen Züchtertreffen, die zahlreichen Busausflüge (z.B. Geiselwind, Nürnberg, Frankfurt, Stuttgart) sowie die familiär gestalteten Weihnachtsfeiern für die gesamten Mitgliederfamilien.
Biotopvolieren
Die naturnahgestalteten Biotopvolieren
bei unserer Schau 2000
Nach fast 16jähriger Vorstandsarbeit, davon 2 Jahre als Kassierer und fast 14 Jahre als erster Vorsitzender, legte der 1. Vorsitzende Franz Reichhold in der Jahreshauptversammlung am 12. Januar 2001 sein Ehrenamt nieder.
Nachdem kurzfristig Marco Groeger das Vereinsschiff lenkte, wurde in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 2. März 2001 folgende neue Vorstandschaft gewählt:
1. Vorsitzender: Siegfried Groeger
2. Vorsitzender: Gerhard Zethner
Kassierer: Klaus Gernlein
Schriftführer: Steffen Reichhold
Ständiger Höhepunkt des Zuchtjahres war sicherlich die Abhaltung der Vogelschau, die stets große Beachtung in der Bevölkerung fand.
Sie gab letztendlich durch regen Besuch und gezeigtes Interesse dem Verein die Motivation, seine Arbeit auf dem Gebiet der Vogelzucht, des Vogelschutzes und der Vogelpflege fortzusetzen.

Unsere neue Vorstandschaft bei der Eröffnung der 7. Offenen Coburger Meisterschaft (v.l.n.r.) Ausstellungsleiter Frank Reinhardt, 1.Vorsitzender Siegfried Groeger, 2.Vorsitzender Gerhard Zethner, Elke Protzmann (als Vertreterin des Schirmherrn, Herrn MdL Jürgen W. Heike), Bürgermeister Gerhard Preß, Ausstellungsleiter Ulrich Bätz

Coburger Meister 2001 bei Farbkanarien Einzelvogel unser jüngstes Mitglied Joachim Reinhardt

Coburger Meister 2001
In der Monatsversammlung vom 02.02.2002 trat der Kassierer Klaus Gernlein von seinem Ehrenamt zurück und Marco Groeger übernahm dieses zunächst kommissarisch bis zu den turnusgemäß fälligen Neuwahlen.
Am 7. März 2003 folgte der bisher letzte Umzug in ein neues Vereinslokal, der Gaststätte „Zum Jäger“, Triebsdorfer Straße 11, Untersiemau, Ortsteil Haarth, in welchem bis heute jeden 1. Freitag im Monat eine Versammlung abgehalten wird.
Anlässlich seines 50. Geburtstages am 12.03.2003 überreichte der ehemaligen 1. Vorsitzende Franz Reichhold eine gebundene Ausgabe der Vereinschronik der Jahre 1911 bis 2001 an den 1. Vorsitzenden Siegfried Groeger. Bisher zum letzten Mal veranstaltete unser Verein am 11./12. Oktober 2003 eine „Offene Coburger Meisterschaft“, da ab diesem Zeitpunkt fast regelmäßig die Fränkischen Meisterschaften ausgerichtet wurden.

Die Meister
In der Jahreshauptversammlung am 9. Januar 2004 wurde folgende neue Vorstandschaft gewählt:
- Vorsitzender: Siegfried Groeger
- Vorsitzender: Frank Reinhardt
Kassierer: Marco Groeger
Schriftführer: Steffen Reichhold
Bisher erstmalig hielt unser jetziges Ehrenmitglied Herbert Reinhold den gesamten Ablauf der 27. Fränkischen Meisterschaften vom 02. bis 06. November 2005 in einem Film fest. Beginnend mit dem Aufbau und Ausschmücken der Domänenhalle in Rödental, dem Schaulokal, über die Tätigkeiten der Preisrichter, der Eröffnung, der Ehrung der Sieger bis hin zum Abbau und Kehren der Halle hat er alles dokumentiert, geschnitten, teilweise mit Musik untermalt und zu einem Film zusammengestellt. Bei der Weihnachtsfeier im darauffolgenden Jahr wurde diese Dokumentation den Mitglieder gezeigt und der Produzent, Kameramann und Regisseur mit viel Beifall bedacht.
Nach dem Rücktritt des 2. Vorsitzenden Frank Reinhardt am 07. Oktober 2005, übernahm dann in der Jahreshauptversammlung am 03. Februar 2006 Thomas Donau kommissarisch dieses Ehrenamt.
In der darauffolgenden Jahreshauptversammlung am 2. Februar 2007 musste deshalb eine neue Vorstandschaft gewählt werden:
1.Vorsitzender: Siegfried Groeger
2.Vorsitzender: Thomas Donau
Kassierer: Marco Groeger
Schriftführer: Steffen Reichhold
Bereits vom 4.-5. November 2007 richtete unser Verein wieder die „Fränkische Meisterschaft“ in Rödental, Domänenhalle, aus.

Erstmalig führte unser Verein am 4. Oktober 2008 eine Jungtierbesprechung für die Sparten FPMCE und Wellensittiche im Heim des Aquarienvereins in Rödental, Am Rabersbach, statt.
Preisrichter Hoffmann
bei der Besprechung von Wellensittichen
Brotzeit
Einen gute Brotzeit gehört danach auch dazu.
Auch im letzten Jahrzehnt trafen sich die Mitglieder jährlich zum sommerlichen Züchtertreffen (2002: Gerhard Zethner, 2003: Franz Reichhold, 2004: Siegfried Groeger, 2005: Jürgen Zuckmantel, 2006: Steffen Reichhold, 2007 und 2008: Joachim Sapper, 2009: Horst Kretz, 2010: Jürgen Zuckmantel), Neben der Besichtigung der Zuchtanlagen und einer kleinen Wanderung standen natürlich Fachsimpeleien und eine gemütliche Runde unter Gleichgesinnten im Vordergrund.
2002
bei Gerhard Zethner
2003
bei Franz Reichhold
2004
bei Sigi Groeger
2005
bei Jürgen Zuckmantel
2006
bei Steffen Reichhold
2007
bei Joachim Sapper
2008
bei Joachim Sapper
Züchtertreffen
Eine Torte für das Züchtertreffen vom Indira Groeger
2009
bei Horst Kretz
2010
bei Jürgen Zuckmantel
Nachdem in den Jahren 2004 und 2006 die Familienausflüge in den Zoo nach München und Leipzig führten, wählte man im Jahr 2008 den Freizeitpark Tripsdrill als Ziel.
Am 5. Februar 2010 legte nach 9 Jahren an der Vereinsspitze Siegfried Groeger den Vereinsvorsitz nieder. Bei den Neuwahlen wurde folgende Vorstandschaft gewählt:
1. Vorsitzender: Thomas Donau
2. Vorsitzender: /
Schriftführer: Steffen Reichhold
Kassierer: Siegfried Groeger
In den letzten Jahren konnten auch immer mehr Coburger Züchter dazu motiviert werden an überregionalen Ausstellungen teilzunehmen. Unterstützt wurde dies auch durch die Organisation von Sammeltransporten zu den Einlieferungen und der Bildung von Fahrge-meinschaften zum Besuch der Schauen. So wurde zum Beispiel auch ein Kleinbus gemietet, um an den Deutschen Meisterschaften der vergangenen Jahre anwesend zu sein. Als logische Konsequenz steigerten sich somit auch die Platzierungen auf größeren Ausstellungen.
Folgende Titel konnten von den Aktiven errungen werden:
Zoo München 2004
Zoo Leipzig 2006
Erlebnispark Tripsdrill 2008
Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte befinden sich zurzeit die Mitglieder und engagierten Züchter Frank Geiger und Horst Kretz in der Ausbildung zum Preisrichter für Farb- und Positurkanarien. Den ersten Teil der Prüfung konnten sie bereits bei den Deutschen Meisterschaften im Januar 2010 unter den strengen Augen der Prüfer mit Erfolg ablegen. Nach der Zeit als Scholar und weiterer Ausbildung wartet im Januar 2012 die Abschlussprüfung, ebenfalls bei den Deutschen Meisterschaften, welche sie dann hoffentlich erfolgreich ablegen.
Unsere Ehrenmitglieder

Herbert Reinhold, Rudi Tusch, Marga und Claus Wenzel
Ein Jahrhundert Vereinsgeschichte ist Zeugnis vielfältigster Vogelzucht in stetem Aufwärtstrend. Es ist ebenso Zeugnis einer Liebhaberei, die mehr ist als ein Hobby, weil sie das lebendige Mitgeschöpf Vogel in Menschenhand betreut und züchterisch bewahrt.
Die selbst auferlegte Beschränkung zur Ablehnung von Massenim-porten oder Verzicht auf Wildfänge, wo irgend möglich, sind richtungs-weisende Willensbekundungen für die weitere Zukunft des Vereins.
Keine Generation vor uns hatte so viele Vogelarten in Obhut wir die heutige. Sie alle gesund und vital in ihren Keimbahnen zu bewahren ist oberste Pflicht aller Mitglieder!
Diese Chronik wurde anlässlich
unseres 100jährigenVereinsjubiläums
durch die ehemaligen 1.Vorsitzenden
Franz Reichhold und Siegfried Groeger,
mit UnterstüTzung von Steffen Reichhold verfasst.
Februar 2011